Oslo

Norwegens Hauptstadt liegt im Südwesten des Landes am Oslofjord, der sich von der Südküste aus noch ca. 100 km nach Norden ins Landesinnere schlängelt. Oslo zählt ca. 718.000 Einwohner und ist trotz seiner Größe alles andere als eine Betonwüste. Vielmehr gibt es selbst im Herzen der Stadt viele Grünanlagen und die Lage am Fjord trägt dazu bei, dass die einzelnen Stadtteile alle ihren eigenen Stil entwickelt haben – sowohl das Zentrum mit Rathaus, diversen kleinen Piers und der Festung, als auch das moderne Aker Brygge sowie die als Barcode bezeichnete Häuserreihe gegenüber dem architektonisch auffälligen Opernhaus und schließlich das der alternativen Szene zuzuordnende Viertel Grünerløkka. Genau wie Norwegen selbst spüren wir auch in seiner Hauptstadt die Klarheit und Gelassenheit, die das Land ausmacht. Wie am Beginn des Reisebegleiters beschrieben fehlt hier der Stress und eine gewisse Bodenständigkeit ist allgegenwärtig. Auch das königliche Schloss und damit die Königsfamilie selbst passen sich recht unauffällig in die Stadt ein. Hoch über der Stadt thront hingegen weit sichtbar der Holmenkollbakken, die Sprungschanze ist eines der Wahrzeichen der Stadt.

Hafen / Liegeplatz

Seit Sommer 2023 gibt es in Oslo nur noch zwei Anlegestellen: Revierkaia ist der Hauptliegeplatz am Olso Cruise Terminal (Revierstredet, 0150 Oslo). Hier können die Kreuzfahrtschiffe bis 300 m Länge anlegen. Die größeren Schiffe liegen in temporärer Übergangslösung am zweiten Liegeplatz Filipstadkaia (Filipstadveien, 0250 Oslo). Dieses Gebiet, wo ein Stück weiter auch die Kreuzfahrtfähre der „Color Line“ auf der Route zwischen Kiel und Oslo ihren Anleger hat, wird in Gänze neu geplant und darum wird auch dieser Liegeplatz mittelfristig in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen. Schiffe über 300 m Länge können Oslo dann nicht mehr anlaufen.

Revierkaia befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Oper und Innenstadt. Die Erkundung der Stadt kann also sofort beim Verlassen des Schiffs zu Fuß beginnen.

Sehenswertes

Honningsvåg selbst ist ein Städtchen mit 2.500 Einwohnern und ein paar kleinen Sehenswürdigkeiten. Für die meisten Passagiere ist es (leider) nur der Ausgangspunkt, um zum Nordkap zu kommen. Ein kleiner Spaziergang durch das kleine Städtchen lohnt aber allemal.

(Slottsplassen 1, Ende Juni – Mitte Aug, 220 NOK, 6-17 J. 110 NOK, 0-5 J. frei)

Mit der Gebäudefront des Kopfbahnhofs im Rücken folgt man der Karl Johans gate ca. für 1,5 km quer durch die Innenstadt. Am Ende dieser belebten Haupteinkaufsstraße gelangt man auf den Vorplatz des Schlosses, der leicht ansteigend das Gebäude präsentiert. Es ist nicht besonders groß, lässt sich einfach zu Fuß umrunden und fügt sich unauffällig ins Stadtbild, anders als z.B. beim benachbarten Königshaus in Stockholm. Der Königspalast ist die Residenz des Königs und der Königin von Norwegen und stammt aus dem 19. Jahrhundert, erbaut im neoklassizistischen Stil. Für Besucher gibt es Führungen im Schloss sowie Parkbesichtigungen, die geführte Tour führt durch einige der schönsten Staatszimmer. Allerdings ist der Palast im Sommer nur von Ende Juni bis Mitte August für die Öffentlichkeit zugänglich, mit Tickets vom Anfang März desselben Jahres nur über http://www.ticketmaster.no.

(Kirsten Flagstads Plass 1, Führungen 150 NOK, Kinder 85 NOK)

Wenn man die Oper zum ersten Mal erblickt, kann eine der möglichen ersten Assoziationen der Eindruck von sich übereinander türmenden bzw. aufeinander schiebenden Eisschollen sein. Damit wäre dann wohl die Intention der Architekten aufgegangen, die das architektonisch außergewöhnliche Opernhaus entworfen und ihre Idee mit weißem Marmor und Glas umgesetzt haben. Eröffnet wurde es 2008. Es ist kostenfrei begehbar, du kannst schräg nach oben führende Teile des Daches erklimmen und von dort eine tolle Aussicht auf weite Teile der Stadt genießen. Neben Produktionen im großen 1.400 Zuhörer fassenden, mit ausgezeichneter Akustik ausgestatteten Hauptsaal gibt es auch Aufführungen für wenig Geld im Treppenhaus, eine solche kleine Darbietung mit Gesang und Klavier haben wir bereits genossen, auch dort ist die Akustik beeindruckend. Die Liebhaber von großen Darbietungen können sich Karten für namhafte Künstler kaufen, es gibt zahlreiche Konzerte, Opern und Ballettaufführungen. Programm und Tickets sind auf der Webseite der Oper abzurufen: http://www.operaen.no/en.

Wer nur die Oper als solche besichtigen möchte, kann sich für 50 Minuten einer geführten Tour anschließen, die neben englisch auch in deutsch angeboten wird. Von der mit viel Holz ausgekleideten Eingangshalle aus gibt es Einblicke sowohl auf der Hauptbühne als auch backstage, es wird also auch erzählt, was hinter den Kulissen passiert, bevor sich der Vorhang hebt. Neben Wissenswertem über die Bühnentechnik gibt es auch Informationen zur Architektur der Oper. Zeiten und Tickets gibt es direkt auf http://www.operaen.no/en.

(Schloss Sept-April Sa/So 12-17, geschl. 09.12.-10.01., Mai-Aug Mo-Sa 10-16, So 12-16, 100 NOK, Kinder 6-18 J. 40 NOK, frei mit Oslo-Pass)

Die Festung gehört unumstößlich zum Stadtbild von Oslo und liegt gegenüber von Aker Brygge zentral an der kleinen Hafenbucht, an der sich auch das Rathaus und das Nobel-preismuseum befindet. Die von König Håkon V im Jahr 1299 erbaute Festung wurde im 14. Jhd. weiter zu einer weitläufigen Burganlage ausgebaut. Sie diente als Verteidigungsbollwerk ebenso wie als Gefängnis. Zwischenzeitlich als königliche Residenz eingerichtet – es gibt dort immer noch das königliche Mausoleum – verfiel sie irgendwann und wurde schließlich zu Beginn des 20. Jhd. nach und nach wieder restauriert. Auf dem Gelände können Veranstaltungen wie z.B. Konzerte stattfinden. Die Festung ist zwar immer noch militärisches Gelände, aber für die Öffentlichkeit täglich von 6.00-21.00 Uhr zugänglich. Die mittelalterliche Burg kann besichtigt werden. Im Besucherzentrum (10-16 Uhr) gibt es auch Kombitickets für die ansässigen Museen. Zur Weihnachtszeit wird die Festung festlich geschmückt und deshalb auch „Weihnachtsschloss“ genannt.

Das vielfältige Gesicht der Hauptstadt lässt sich gar nicht in einem Satz beschreiben. Wir umreißen hier drei der eigenwilligsten Viertel Oslos, in die einzutauchen es sich lohnt.
Aker Brygge ist das moderne Hafenviertel mit Blick auf den Fjord und liegt in einem ehemaligen Werftgebiet. Von 1986 an entwickelte es sich zu einer populären Gegend mit vielen Geschäften und Restaurants. Die Mischung aus alten erhaltenen Werftgebäuden und moderner Architektur machen den Reiz dieses Viertels aus. Das große Einkaufzentrum in einem der rustikalen Hafengebäude ebenso wie die Hafenpromenade sowie die Möglichkeit, am Südende der sich anschließenden und über eine kleine Brücke erreichbaren Insel Tjuvholmen sommers wie winters baden zu gehen, tragen dazu bei, dass das Viertel belebter nicht sein könnte.
Bjørvika im Zentrum nahe des Bahnhofs umfasst den aus 12 Hochhäusern bestehenden so genannten Barcode. Dieser ist Teil der neueren Stadtentwicklung Oslos und bildet nun einen Teil der Skyline in der Innenstadt. Nach anfänglichem Widerstand wird das Konzept aus Büroräumen, Wohnungen, Kulturangeboten sowie Restaurants und Geschäften inzwischen angenommen.
Ganz anders präsentiert sich das im Norden daran angrenzende Viertel Grünerløkka. Der Unterschied könnte gegensätzlicher nicht sein: Das Viertel strahlt Gemütlichkeit aus, sein Charme besteht aus dem Zusammenspiel von vielen kleinen Vintage- und Indie-Läden und Boutiquen, es gibt Flohmärkte und etliche Parks. Du kannst am kleinen Flüsschen Akerselva entlangspazieren oder auch die Mathallen (Markthallen) besuchen.

(Mai-Sept. 10-17, Okt.-Dez. 10-16, jeden Do. 10-20, 17.05./ 24.12./ 31.12. 10-14, 190 NOK, Kinder 95 NOK, frei mit Oslo-Pass)

Der Holmenkollen ist ein
371 m hoher Berg im Osten der Stadt. Die Bahn hinauf ist inzwischen Teil der Osloer Metro. Aus der Innenstadt fährt die Tram Nr. 1 in ca. 25 Min. den Holmekollen hoch und von der gleichnamigen Haltestelle aus musst du noch ca. 15 Min. zu Fuß zur Schanze und dem Ski-Museum bergauf wandern. Du erreichst den Holmenkollbakken und stehst damit vor der imposant 60 m in den Himmel ragenden Sprungschanze. Sie gilt als die älteste Sprunganlage der Welt und wurde im 19. Jhd. errichtet und zuletzt 2008 umgebaut zu dem Sportpark, wie er sich heute präsentiert. Auf der Anlage wurden bereits mehrere Weltmeisterschaften, Weltcups und die Wettbewerbe der Olympischen Winterspiele 1952 ausgetragen. Wir versprechen dir ein besonderes Erlebnis, wenn du auch mit dem Aufzug ganz nach oben auf die Schanze zum Anlauf-Startpunkt und zur Aussichtsplattform fährst. Den besonderen Kick (nur saisonal möglich) gibt es dann noch mit der Zip-Line durch die Luft wie ein Skispringer hinunter zum Auslaufhügel. Diese Aktion kostet extra, die oben genannten Preise gelten für das Museum inklusive Sprungturm.

(Frognerparken, ganzjährig rund um die Uhr, freier Eintritt)

Als einer der bekanntesten öffentlichen Parks in Oslo gilt der Frognerpark und darin eingebettet der Skulpturenpark gleichermaßen als Erholungs- wie Kunstraum. Eine beeindruckende Sammlung von mehr als 200 Skulpturen des norwegischen Bildhauers Gustav Vigeland (1869-1943) verteilt sich über den Park, dessen Landschaftsarchitektur ebenfalls vom Künstler entworfen wurde. Die Skulpturen sind von ausgeprägter Dominanz, zeigen den Zyklus des Lebens und prägen den Park – jedoch ohne zu stören. Direkt am Eingang hält die Straßenbahnlinie 12.

Museen

(Brynjulf Bulls plass 1, tägl. 11-17, in einigen Monaten Mo. geschl., Jan-März nur Do.-So., 140 NOK, Kinder 12-18 J. 50 NOK, frei mit Oslo-Pass)

Seit 1901 alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel (1933-1896), werden bekanntermaßen die Nobelpreise in verschiedenen Kategorien verliehen. Die Nobelpreise für Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Wirtschaft werden in Stockholm übergeben, der Friedensnobelpreis jedoch in Oslo. Das am Rathausplatz gelegene Museum für den Friedensnobelpreis hat eine ständige Ausstellung über vergangene Preisträger und ihre Verdienste und Projekte und dann jeweils ein Jahr lang die Sonderausstellung zum aktuellen Preisträger. Es werden die Tätigkeiten und Aktivitäten interessant aufbereitet, die zur Nominierung und schließlich zur Preisvergabe geführt haben. Insgesamt bekommt das Museum von uns das Prädikat sehr wertvoll.

(Edvard Munchs plass 1, bis auf einige Feiertage tägl. So-Die 10-18, Mi-Sa 10-21, 180 NOK, bis 17 J. frei, bis 25 J. 100 NOK)

Lange überfällig war der Umzug des Munch-Museums in ein neues, großes Gebäude. Im Herbst 2021 wurde ein 60 m hohes Gebäude im Stadtteil Bjørvika neu eröffnet. Zu erkennen ist es an seiner außergewöhnlichen Architektur mit einem charakteristischen Knick in der Spitze. Edvard Munch (1863-1944) gilt als einer der bedeutendsten und bekanntesten Maler Norwegens. Weltberühmt ist sein Gemälde „Der Schrei“. Die festen Ausstellungen im MUNCH basieren auf der Werksammlung des Malers, der sämtliche in seinem Besitz befindlichen Gemälde, Skizzen, Fotografien und Skulpturen der Stadt Oslo vermachte. Darüber hinaus werden die Werke Munchs anderen zeitgenössischen und modernen Künstlern gegenübergestellt.

Östlich der Innenstadt befindet sich die Halbinsel Bygdøy, die vielen Osloern schon im 19. Jhd. als Naherholungsgebiet diente. Heute gehört sie zum Stadtteil Frogner. Wunderschöne Landschaft, Strände, Cafés und vor allem die zahlreichen Museen machen die Insel zu einem erstklassigen Ausflugsziel. Zu erreichen ist die Insel am besten mit der regelmäßig verkehrenden Fähre für 67 NOK direkt vom Rathausplatz an Pier 3 aus. Auf Bygdøy erwarten dich spannende Museen, die die Geschichte und Entdecker Norwegens von den Wikingern bis heute aufzeigen: Norwegisches Freilichtmuseum, Norwegisches Seefahrtsmuseum, Kon-Tiki-Museum, Fram Polarschiffmuseum, Wikingerschiffmuseum.

Damit du nicht erschlagen wirst von so vielen Eindrücken und Informationen, empfehlen wir, maximal 2-3 Museen über den Tag verteilt aufzusuchen.

Ausflüge/Umgebung:

Um aus Oslo hinaus zu kommen, bietet sich ein Ausflug in das ca. 35 km weiter südlich am Oslofjord gelegene Drøbak an. Zu erreichen ist der kleine malerische Ort an der engsten Stelle des Fjordes in einer knappen Stunde z.B. mit dem Bus 500 oder 505 vom „Oslo bussterminal“ am Bahnhof aus. In Drøbak befindet sich das Postamt des Weihnachtsmannes sowie außerdem das ganzjährig geöffnete Weihnachtshaus „Tregaarden’s Julehus“, in dem du alles findest, was das weihnachtliche Herz begehrt. Im Ort gibt es auch das einmalige und einzige offizielle Weihnachtsmann-Verkehrsschild Norwegens: „Achtung Weihnachtsmann“. Vom Ort aus erblickt man im Fjord eine Insel mit der noch gut erhaltenen Oscarsborg Festung. Diese hatte seit jeher die Funktion, die Hauptstadt Oslo von der Seeseite her zu beschützen. Besucher werden mit einer Fähre von Drøbak aus in 5 Minuten hinübergebracht. Der Festungsbereich ist täglich ganzjährig zugänglich und frei von Eintritt. Für weitere Informationen besuche https://www.forsvarsbygg.no/no/festningene/oscarsborg-festning.

Wer gerne einen Ausflug vor Ort buchen möchte kann gerne einmal hier nach Möglichkeiten suchen. Ausflüge vor Ort buchen wir in der Regel über meine-landausfluege.de* bzw. Getyourguide* oder Viator und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Bei meine-landausfluege.de ist die Auswahl in der Regel etwas geringer, dafür sind alle Ausflüge auf die Kreuzfahrt abgestimmt und es gibt u.a. eine Versicherung und Garantie wieder pünktlich zurück am Schiff zu sein, Wenn Ihr hier etwas findet und über unseren Link geht, könnt Ihr uns unterstützen, da wir dann eine kleine Provision erhalten.

Einkaufen

Die wohl belebteste und beliebteste Einkaufsstraße ist die Karl Johans gate. Diese zieht sich 1,5 km quasi wie eine pulsierende Ader quer durch die Innenstadt vom Hauptbahnhof bis hoch zum Königlichen Schloss. Dort befinden sich zahlreiche Geschäfte, Cafés, Restaurants und Bars, deswegen ist sie für Einheimische und Touristen gleichermaßen ein dynamischer Ort der Begegnung und des Einkaufbummels. Dazu kommen die teilweise historische Architektur und zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie das Norwegische Parlament (Storting), das Nationaltheater, die Universität von Oslo und das historische Grand Hotel Oslo. Somit wird die Straße zusätzlich zum Unterhaltungszentrum und kulturellen Mittelpunkt, insbesondere am Nationalfeiertag, dem 17. Mai.

 

Essen & Trinken

Natürlich verteilt sich die Gastronomie über die ganze Stadt. Sowohl in AkerBrygge, als auch in Grünerløkka oder im Zentrum selbst – du findest überall in verschiedenen Preisklassen genug Auswahl für dein leibliches Wohl. Da fällt es schwer, etwas Bestimmtes zu empfehlen.

Tipps und Anmerkungen

Wir schlagen vor, Oslo nach Bauchgefühl und eigenem Interessenschwerpunkt zu erkunden. Es gibt so viele verschiedene Sehenswürdigkeiten und Aktivitätsangebote, dass wir keine besonders hervorheben wollen oder können. Wo fängst du an und wo hörst du auf? Die einzige Empfehlung ist die: weniger ist mehr. Am besten nimmst du dir nicht alles auf einmal vor, sondern portionierst deine Bucketlist sorgfältig. Wenn du nur einen Tag in Oslo bist oder gar nur wenige Stunden, suche dir vorher unbedingt zwei oder drei Highlights aus, dann kannst du diese ausreichend genießen. Und dann gibt es auf jeden Fall Gründe genug, wiederzukommen und mehrere Male nach Oslo zu reisen.

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