Stavanger

Ehemals ein kleines Fischerdorf erhielt Stavanger zunächst im 15. Jahrhundert den Status einer Marktstadt und entwickelte sich schließlich im 19. Jahrhundert zu einer bedeutenden Industriestadt. Es entstand eine überaus lukrative Fischerei- und Konservenindustrie aufgrund des reichhaltigen Heringsvorkommens.  Als man dann in den 1960er Jahren Erdöl vor der Küste fand, gab es den nächsten wirtschaftlichen Aufschwung. So wurde Stavanger zur Ölhauptstadt Norwegens und ist inzwischen die viertgrößte Stadt im Land.

Hafen / Liegeplatz

Es gibt vier Liegeplätze in und an der kleinen Hafenbucht Vågen, entweder liegen die Kreuzfahrtschiffe an der Westseite der Bucht direkt an der Altstadt am Strandkaien 61 bzw. etwas nördlicher am Konserthuskaien oder an der Ostseite am Skagenkaien bzw. weiter oben am Skansekaien/ Skansegata 17. Die Kreuzfahrtschiffe legen somit mitten in Stavanger an, so dass man sofort zu Fuß die Stadt erkunden kann.

Sehenswertes

Beide Teile der Innenstadt liegen nah beieinander, so dass sich eine spannende Mischung aus Alt und Modern ergibt. Westlich der Bucht Vågen liegt Gamla Stavanger, das alte Stavanger, während östlich davon das Stadtbild von Einkaufsstraßen, Restaurants und Kneipen geprägt ist. Ein Rundgang, bei dem du dich einfach treiben lässt, verschafft dir einen guten Einblick in die Atmosphäre. Der gesamte Bereich ist fußläufig bequem zu meistern. Insbesondere die Altstadt bietet sich für den Start deines Streifzuges an

Gamla Stavanger

Die Altstadt, die von den Liegeplätzen Strand- und Konserthuskaien nur 2 Gehminuten entfernt ist, ist noch heute geprägt von den vielen kleinen weißen Holzhäusern, in denen einst die Seefahrer und Arbeiter lebten und die heute von ihren jetzigen Besitzern liebevoll gepflegt werden. Es gibt noch 173 dieser Häuser aus dem 18. Jahrhundert. Es gibt einige Galerien und Kunsthandwerker. Ein gern genommenes Fotomotiv bilden die Häuschen im Vordergrund im Kontrast zu dem imposanten Kreuzfahrtschiff im Hintergrund. Der Spaziergang durch die engen Kopfsteinpflastergassen lässt erahnen, wie beschaulich der wirtschaftliche Aufschwung begann.

Domkirken

Haakon VII’s gate 2

Auf dem Weg hinüber zum neueren Teil der Innenstadt kommt man mit einem kleinen Schlenker an der Domkirken vorbei. Es handelt sich um eine mittelalterliche Kathedrale, die älteste in Norwegen und zugleich ältester Bischofssitz. Sie wurde über die Jahrhunderte nicht verändert. Vor der Domkirche gibt es viele Souvenirstände und einen kleinen Markt. Hinter der Kirche schließt sich der Byparken mit dem kleinen Stadtsee an. Im Sommer wird eine Eintrittsgebühr erhoben.

Valbergtarnet

Valberget 2, bei Kreuzfahrtanläufen regelmäßig geöffnet, kleine Eintrittsgebühr

Der Feuerwachturm diente den Nachtwächtern als fester Aufenthaltsort, um die Bevölkerung im Falle eines Brandes zu alarmieren. Falls du den Turm nicht bereits bei deinem ersten Streifzug durch die Stadt besucht hast, so bietet sich ein Aufstieg zum Ende deiner Tour an. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick über die Stadt und den Boknafjord.

Museen

Da Sardinen und Erdöl eng mit der Geschichte Stavangers verbunden und in großem Maße für die wirtschaftliche und industrielle Entwicklung verantwortlich sind, gibt es zwei Museen, die diese wichtigen Kapitel der Stadtgeschichte präsentieren.

IDDIS Norsk grafisk museum og Norsk hermetikkmuseum

Øvre Strandgate 88 tägl. 10-16, 140 NOK, Kinder frei

Öffnungszeiten: tägl. 10-16, 140 NOK, Kinder frei

Das Konservenmuseum befindet sich in Gamle Stavanger in einer alten Konservenfabrik. Der Besuch versetzt dich zurück ins 19. Jahrhundert, viele alte Maschinen und Konservendosen zeigen, wie damals gearbeitet wurde. Der Einblick in dieses Gewerbe gelingt eindrucksvoll. Ein zweiter Teil des Museums beinhaltet das Grafikmuseum mit der Geschichte des Druckens.

Norsk Oljemuseum

Kjerringholmen

Eintritt: 150 NOK, Kinder (4-16 J.) 75 NOK, Familienkarten erhältlich

Öffnungszeiten: tägl. bis auf einige Feiertage

Das überaus moderne Ölmuseum liegt an der östlichen Seite der neuen Innenstadt am Fährhafen. Von den östlichen Anlegern ist es maximal 5 Gehminuten entfernt und damit eine gute Option bei schlechtem Wetter. Das Museum und ihre Ausstellungsmodelle liefern umfangreiche Informationen über die Gewinnung von Öl und Gas, seine Nutzung und Verteilung. Es ist interaktiv aufgebaut und veranschaulicht unter anderem das Leben und Arbeiten auf einer Ölplattform. Ein Highlight stellt die begehbare Mini-Hochsee-Bohrinsel dar.

Ausflüge/Umgebung:

Preikestolen

Wer ausreichend Zeit hat bzw. einplant und außerdem Lust auf ein kleines Abenteuer hat, der sollte unbedingt eine Wanderung hinauf zum Preikestolen (Predigtstuhl, auch Kanzel genannt) machen, einer der bekanntesten Felsformationen Norwegens. Die Wanderung ist anspruchsvoll (mittlere Schwierigkeitsstufe) und man braucht eine gute Kondition für den zweistündigen Aufstieg auf die 604 Meter hoch über dem Lysefjord gelegene Plattform. Die Aussicht den Lysefjord entlang ist atemberaubend und der Blick direkt hinunter schwindelerregend. Um einen Blick über die Kante in die Tiefe zu wagen, braucht es viel Mut. Trotz ihrer Höhenangst hat Ingrid sich überwinden können. Die Wanderung (8 km, insgesamt 4 Stunden) ist das ganze Jahr über möglich, auch bei Schnee. Auf entsprechende Kleidung und Ausrüstung ist zu achten. Natürlich gibt es sozusagen Stoßzeiten, zu denen besonders viele Besucher auf dem Weg sind. Von Mai bis September wirst du die Menschenmassen nicht vermeiden können, da du nur in begrenztes Zeitfenster für deinen Tagesausflug zur Verfügung haben wirst.

Von Stavanger aus fährt ein Bus, er braucht 50 Min. und fährt dabei durch den längsten Unterwassertunnel der Welt. Es gibt zwei Anbieter, nämlich „Go Fjords“, der je nach Jahreszeit zwei oder vier Abfahrten am Morgen anbietet und vom Radisson Blu Hotel aus losfährt, und „Pulpit Rock Tours“ mit zwei Abfahrten am Morgen. Die Tickets können nicht im Bus, sondern nur im Voraus online gekauft werden. Für die Rückfahrt muss unbedingt derselbe Anbieter wie auf der Hinfahrt genutzt werden. Alle Infos gibt es auf www.preikestolen365.com.

Lysefjord

Wem die Tour auf den Preikestolen, für die man allein für die 8 km lange Wanderung schon mindestens 4 Stunden einplanen sollte, zu anstrengend erscheint, kann den Felsen jedoch auch von unten bestaunen, auf einer Bootsfahrt auf dem Lysefjord. Es fahren Ausflugsschiffe verschiedener Anbieter in den schmalen Fjord und das mehrmals täglich. Die Fahrt dauert je nach Angebot zwischen 3 und 3,5 Stunden und kostet je nach Anbieter unterschiedlich. Tickets sind nicht an Bord zu kaufen, sondern nur im Voraus bei den Anbietern online oder an einem der Verkaufsstände am Abfahrtspunkt. Du solltest dich vorher online informieren, welche der Touren dir zusagt. Einer der Anbieter ist Rødne Fjord Cruise, Einzelheiten auf www.rodne.no. Vom Fährhafen am Skagenkai aus fahren auch Fähren mit mehreren Stopps durch den Fjord, hier solltest du unbedingt auf die Dauer der Fahrten und die Abfahrtzeiten achten. Wem die reine Fahrt ausreicht, kommt auf jeden Fall hier günstiger weg.

Flor & Fjære

Flor & Fjaere ist eine wunderschöne Blumeninsel vor Stavanger. Man kann sie in Form eines Paketes besuchen, bestehend aus Bootsüberfahrt, Eintritt mit Führung und einem lokal geprägten mehrgängigen Menu. Der exotische Garten, das Jungle-Restaurant und die gesamte Atmosphäre lassen einen in eine andere Welt abtauchen. Das gesamte Paket kostet zwar ab 1590 NOK (ca. 140 €) aufwärts, aber das Geld ist in dieses außergewöhnliche Erlebnis gut investiert. Die Abfahrtszeiten variieren täglich und die Boote starten ab Bekhuskaien. Dieses Terminal erreicht man innerhalb von 15-30 Minuten zu Fuß je nach Liegeplatz des Kreuzfahrtschiffes.

Wer gerne einen Ausflug vor Ort buchen möchte kann gerne einmal hier nach Möglichkeiten suchen. Ausflüge vor Ort buchen wir in der Regel über meine-landausfluege.de* bzw. Getyourguide* oder Viator und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Bei meine-landausfluege.de ist die Auswahl in der Regel etwas geringer, dafür sind alle Ausflüge auf die Kreuzfahrt abgestimmt und es gibt u.a. eine Versicherung und Garantie wieder pünktlich zurück am Schiff zu sein, Wenn Ihr hier etwas findet und über unseren Link geht, könnt Ihr uns unterstützen, da wir dann eine kleine Provision erhalten.

Einkaufen

Als Kontrast zur Altstadt kann man östlich der Hafenbucht in den neueren Teil der Innenstadt eintauchen. Dort gibt es viele Geschäfte und Cafés. Haupteinkaufsstraße ist die Kirkgata. Schön anzusehen sind auch die bunten Häuser der Øvre Holmegate, die diesem Stadtteil ihr Gesicht geben. Wer gerne Fisch mag, wird wahrscheinlich in Jans Fiskerøykeri in der Johannesgate 37 fündig, dort gibt es Räucherlachs vom Feinsten.

Sehr zu empfehlen ist auch die kleine Schokoladenmanufaktur Chili Chocolate (Søregata 27, 4006 Stavanger) im neueren Teil der Stadt. Hier bekommt man erstklassige handgefertigte Pralinen und Schokolade. Wir selber essen auch nicht gerne scharf und natürlich bekommt man hier auch ausreichend Auswahl ohne Chili.

Essen & Trinken

Gemütlich Einkehren in einem der zahlreichen Restaurants und Cafés ist immer möglich, da ist für jeden das Richtige dabei.

Tipps und Anmerkungen

Vom Schiff aus werden für die Landausflügler oft auch kombinierte Touren von Fjord Cruise plus Besteigen des Preikestolen angeboten. Prüfe für dich, ob es eine Alternative ist, denn diese Kombination nimmt sehr viel Zeit von deinem Landausflug, so dass eventuell andere Aktivitäten zu kurz kommen könnten.

Wenn du noch nicht viele Fjorde gesehen hast und eventuell auf deiner Kreuzfahrt auch keine oder wenige Durchfahren werden, ist eine Fahrt durch den Lysefjord auch sehr zu empfehlen. Diese dauern wie oben beschrieben 3-4 Stunden und du hast nacher noch genug Zeit für einen Bummel durch Stavanger.

Wenn du einfach nur durch Stavanger bummeln möchtest, dann ist auf jeden Fall die Altstadt einen Besuch wert. Hier findest du nicht nur das Konservenmuseum, sondern auch eine wunderschöne Altstadt mit typischen norwegischen Häusern, so wie wir uns das vorstellen. Die Altstadt ist direkt am Hafenbecken und damit von den Liegeplätzen sehr gut erreichbar. Hier ergeben sich auch ein paar tolle Fotomotive der Kreuzfahrtschiffe, sozusagen direkt vor der Altstadt. Ein anschließender Bummel durch die Gassen der Stadt macht ebenfalls Spaß. Hier kann man sich auch in den kleinen Geschäften versorgen.

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