Kiel
Kiel ist die nördlichste Landeshauptstadt Deutschlands und mit seinen ca. 247.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste in Schleswig-Holstein. Sie liegt an der Kieler Förde 17 km im Landesinneren und ist dennoch ein sehr frequentierter Ostseehafen, nicht zuletzt für viele Kreuzfahrtschiffe.
1972 richtete Kiel zum zweiten Mal nach 1936 die Segelwettbewerbe der Olympischen Spiele aus. Im Stadtteil Kiel-Schilksee entstand ein Olympiazentrum direkt am Wasser, der Schilkseer Hafen verdoppelte sich in seiner Größe.

Anreise
Kiel ist grundsätzlich gut mit der Bahn oder dem Pkw zu erreichen. Mit dem Flugzeug ist es, zumindest in Eigenregie, etwas schwerer. Als Flughafen kommt vorallem Hamburg in Frage. Je nachdem, ob die Gesellschaft Fluganreisen anbietet oder nicht, kann es kostenpflichtige Shuttle vom Flughafen zum Hafen geben. Einige Gesellschaften bieten auch Busanreisen an.
Bahn
Die Anreise nach Kiel ist mit der Bahn sehr gut möglich. Auf der Strecke von Hamburg nach Kiel verkehren die Regionalbahnen RE7 und RE70 jeweils ungefähr stündlich. Beim RE70 ist jedoch darauf zu achten, dass dieser in Neumünster getrennt wird, und dann ein Teil wie gewünscht nach Kiel fährt und der andere Teil nach Flensburg. Es fahren auch regelmäßig ICs und ICEs direkt nach Kiel. Die Fahrtzeit beträgt ungefähr 85 Min. Am Kopfbahnhof angekommen nimmt man den Ausgang in Fahrtrichtung der Bahnen. Wenn du nun den Blick nach rechts wendest, siehst du schon die Förde. Bei den großen Gesellschaften wie AIDA oder TUI-Cruises (Mein Schiff) kann man die Koffer meist bereits direkt auf dem Bahnhofsvorplatz abgeben. Von hier fahren optional auch die meist kostenpflichtigen Shuttles zu den Terminals. Bei MSC solltest du allerdings den Ausgang rechts aus dem Bahnhof nehmen, die Koffer abgeben und unbedingt den kostenpflichtigen Shuttle in Anspruch nehmen oder die von MSC bereitgestellte Fähre, da MSC meist vom ungünstig gelegenen Ostufer ablegt. Es fährt zwar auch die Buslinie 11 vom Hbf. zur Haltestelle Grenzstraße, diese ist aber noch einen guten Kilometer vom Terminal entfernt. Wenn du – wie bei den meisten anderen Gesellschaften – vom Ostuferkai abfährst, bist du ohne Koffer nicht unbedingt auf die Shuttles angewiesen. Hier bietet sich die Option eines gemütlichen Spaziergangs durch die Innenstadt an, alternativ dazu kann man auch direkt am Wasser entlang zum Terminal laufen. Wem dieser ca. 2 km lange dennoch zu weit ist, kann auch mit dem Bus 41 oder 42 bis Haltestelle Ostseekai oder Kunsthalle fahren. Es gibt noch eine weitere und wahrscheinlich stilvollere Art der Anreise, nämlich mit der Fähre. Diese fährt zwar nur unregelmäßig, jedoch direkt von der Bahnhofsbrücke bis zum Anleger Seegartenbrücke, welcher sich gleich hinter dem Terminal befindet. Wer mit der ColorLine in Richtung Oslo ablegen möchte, kann diese schon vom Bahnhof aus sehen, du gehst einfach über die Hörnbrücke auf die andere Seite der Kieler Förde und folgst den Ausschilderungen nach links Richtung Norwegenkai. Die Fußwege zum Norwegen– als auch Ostseekai sind zudem mit farbigen Linien auf dem Boden markiert. Bei kleineren Gesellschaften wie Nicko-Cruises kann es sein, dass die Reederei-Mitarbeiter nicht vor dem Hauptbahnhof stehen, sondern bereits am Ende der Gleise.
Auto
Die Anreise mit dem Auto nach Kiel ist problemlos möglich. Allerdings sind die Parkplätze am Terminal Ostseekai sehr begrenzt. Wenn man dort unbedingt parken möchte, sollte man diese möglichst frühzeitig reservieren.
Alternativ dazu wird immer mal wieder davon gesprochen, Parkplätze in den Straßen rund um den Kai zu nutzen. Davon raten wir aber dringend ab. Zum einen gibt es andere Möglichkeiten, zum anderen nimmst du den Anwohnern ihre Anwohnerparkplätze weg. Entweder kannst du auch hier viel besser die Parkdienstleister wie z.B. „Parken & Meer“ in Anspruch nehmen oder du weichst auf eines der naheliegenden Parkhäuser aus. Bei „Parken & Meer“ kosten 8 Tage auf einem Außenparkplatz z.B. 119 €. Auf einem Innenparkplatz 159 €. Es gibt natürlich auch noch weitere Dienstleister dieser Art.
Besonders geeignet sind hierfür z.B. das Parkhaus CAP (Kaistraße 54 bis 56) direkt am Bahnhof, in dem du mit der sogenannten P-Card gerade einmal 3 € pro Tag bezahlst oder ohne diese Karte 8 € pro Tag – oder das Parkhaus Sophienhof, bei dem du 5,50 € pro Tag mit der P-Card bezahlst oder 7 € pro Tag (Verweis auf P-Card). Von hier aus kommst du dann wie bei der Anreise mit der Bahn vom Bahnhof zum Schiff. Wenn du nicht gerade alleine unterwegs bist, solltest du vorher einmal zum Terminal fahren und dort die Koffer ausladen. Beim Ostseekai kommst du allerdings nicht direkt an das Terminal, dies ist Menschen mit Behinderung vorbehalten.
Wer näher am Terminal parken möchte nutzt z.B. das Q-Park Parkhaus Altstadt. Ohne eine Vorreservierung kostet es hier allerdings 17 € pro Tag. Mit Vorreservierung kann man diesen Parkplatz z.B. für 8 Tage auch für 90 € bekommen. Eine weitere Alternative ist die Schlossgarage. Hier kosten 8 Tage mit Vorreservierung 61 €, ohne Vorreservierung kosten sie für die ersten beiden Tage jeweils 9,50 € für jeden weiteren Tag 20 €.
Der direkte Parkplatz am Ostuferhafen kostet 130 € für 8 Tage.
Wer einen Tag früher anreisen möchte, kann unter dem Stichwort „Sleep and cruise“ auch immer wieder günstige Angebote finden. Das Hotel Birke hat z.B. das Angebot, ab 146 € pro Person die Nacht vor der Kreuzfahrt dort zu verbringen, das Auto dort während der Kreuzfahrt stehen zu lassen und sowohl zum Hafen gebracht als auch vom Hafen abgeholt zu werden. Das Angebot ist inklusive Frühstück und gilt für eine Woche; sollte die Kreuzfahrt länger dauern, berechnen Sie 9 € pro Tag dazu. Dies ist nur ein Beispiel, es gibt sicherlich mehr Hotels, die das anbieten.
Flugzeug
Sollte man jedoch mit dem Flugzeug nach Kiel anreisen wollen, besteht die beste Möglichkeit darin, den Flughafen Hamburg anzusteuern. Wenn du nicht den Shuttle der Kreuzfahrtgesellschaften nutzen möchtest, fährst du mit der S1 bis zum Hauptbahnhof und von dort aus dann entweder mit dem RE 7 oder dem RE 70 weiter bis Kiel Hauptbahnhof. Die weitere Anreise kannst du nun unter Anreise mit der Bahn nachlesen.

Sehenswertes
Kiel bietet als Landeshauptstadt ein paar schöne Anlaufstellen, die man besuchen kann. Diese befinden sich sowohl in Kiel direkt, als auch in der näheren Umgebung. Es kommt immer darauf an, wie viel Zeit man hat und für was man sich interessiert.
Kieler Schloss
Das Kieler Schloss in seiner heutigen Form weist optisch keine Gemeinsamkeiten mehr mit der ursprünglich im 13. Jhd. errichteten Burg auf, die im 16. Jhd. zum Schloss um- und ausgebaut wurde. Es brannte 1944 bis auf die Grundmauern ab, der Neubau wurde 1965 eingeweiht und dient heute als Veranstaltungszentrum.
Promenade / Kiellinie
Spazierst du vom Zentrum aus entlang der Kieler Förde weiter nach Norden, so kannst du den Ostseekai auf der so genannten Kiellinie kilometerweit direkt am Ufer der Kieler Förde entlangschlendern. Sie führt am Aquarium Geomar sowie am Holsteinischen Landtag vorbei und lädt zum Flanieren ein. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich mit Essen und Trinken zu stärken.
Geomar
(Wischhofstraße 1-3, tägl. außer 24.12./ 31.12. 9-18, 3 €, erm. 2 € nur bar)
Das Aquarium ist das Schau-Aquarium des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel. Dort werden den Besuchern vorrangig die einheimischen Tiere unserer marinen Gewässer präsentiert. Von der Promenade aus kann man direkt die Seehunde in ihren Außenbecken beobachten. Es gibt außer mittwochs und freitags täglich zwei öffentliche Seehundfütterungen um 10.00 und 14.30 Uhr. Das Helmholtz-Zentrum ist eine der weltweit führenden Einrichtungen auf dem Gebiet der Meeresforschung. Erforscht werden alle physikalischen, chemischen, biologischen und geologischen Prozesse in den globalen Ozeanen.
Landtag
(Düsternbrooker Weg 70)
Der Landtag hat seinen Sitz bereits seit 1950 in dem so genannten Landhaus Kiel, einem alten Backsteingebäude aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Markantes Kennzeichen des Gebäudes ist der Anbau des gläsernen Plenarsaals zur Wasserseite hin. Für eine Besichtigung steht der Landtag Besuchern immer offen. Sie können dort sogar noch die selten gewordenen Paternosteraufzüge benutzen. Sie benötigen für den Zutritt zum Gebäude einen amtlichen Lichtbildausweis, der für die Dauer des Aufenthalts gegen einen Tagesausweis getauscht wird.
Schleuse Holtenau
In Kiel Holtenau endet der Nord-Ostseekanal, wenn man ihn von der Nordsee aus durchfährt. Andersherum beginnt er dort natürlich, wenn man ihn von der Ostsee aus befährt. Am anderen Ende bildet die Schleuse in Brunsbüttel den Zugang zur Nordsee. Die meist befahrene Wasserstraße der Welt ist insgesamt 98,6 km lang. Im Jahre 1895 wurde der Kanal feierlich als sogenannter Kaiser-Wilhelm-Kanal eröffnet. Kaiser-Wilhelm ließ diesen Kanal erbauen, um seiner Kriegsflotte den langen und gefährlichen Weg rund um Skagen zu ersparen. Insgesamt befahren etwa dreimal so viele Schiffe diesen Kanal wie den Suezkanal oder den Panamakanal. Der Kanal wurde insgesamt zweimal erweitert, einmal von 1907 bis 1914 und einmal von 1965 bis ins Jahr 2000. Im Jahr 1948 bekam er seinen heutigen Namen. Heutzutage können Schiffe bis zu einer Schiffslänge von 235 m diesen Kanal befahren. In diesem Fall beträgt die Höchstgeschwindigkeit 12 km/h, kleinere Schiffe dürfen bis maximal
15 km/h fahren. An den beiden Schleusen sind sogenannte Schiffslenker im Einsatz, die den Verkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal regeln. Im Kanal herrscht eine Lotsenpflicht, so dass auf jedem Schiff ein Lotse an Bord ist. Bei größeren Schiffen kommt zusätzlich noch ein sogenannter Lenker mit an Bord. Etwa in der Mitte des Kanals gibt es einen Lotsenwechsel.
Die Schleuse in Holtenau kann genauso wie die Schleuse in Brunsbüttel besucht werden. An beiden Schleusen gibt es Ausstellungen zu den Schleusen und dem Nord-Ostsee-Kanal. In Kiel-Wik gibt es zusätzlich eine Aussichtsplattform auf die Schleuse in Holtenau. Dort kannst du den SchleusVorgang in Ruhe beobachten. Das größte Schiff, das jemals durch den Nord-Ostsee-Kanal gefahren ist, ist die Norwegian Dream. Sie hat eine Länge von 232,4 m und eine Breite von 33,4 m.
Laboe
Der nordöstlich gelegene Kurort Laboe ist einen Ausflug wert. Direkt neben dem Anleger Ostseekai fährt die Fähre F1 von der Haltestelle Seegarten (natürlich auch direkt vom Bahnhof ab Bahnhofsbrücke) bis nach Laboe. Die Fahrtzeit beträgt ca. 1 Stunde und du fährst dabei über die komplette Kieler Förde bis zur Ostsee. Wichtig ist es aber, hierbei den Fahrplan zu beachten. Die Fährlinie fährt sehr unregelmäßig und es sind in der Regel zwischen einer und zwei Stunden Abstand zwischen den einzelnen Fährabfahrten. Die Einzelfahrt kostet 4,70 € inkl. Bordzuschlag. Wenn du nicht alleine unterwegs bist, können sich Gruppenkarten oder Mehrfahrtentickets lohnen. Hier aber bitte beachten, dass in der Regel ein zusätzlicher Bordzuschlag von 1 € pro Person und Fahrt zu entrichten ist. Alle Tickets erhältst du am Automaten an Bord oder am Schalter an der Abfahrtstelle Bahnhofsbrücke.
Laboe ist ein schönes und beliebtes Ostseebad. Es hat einen schönen Yachthafen, einen großen Strand und eine lange Promenade, die zum Flanieren einlädt. Hier findest du auch genug Möglichkeiten, an oder auf der Promenade etwas zu trinken und zu essen. Wenn das Budget etwas knapper ist, findest du in der Fußgängerzone auch einen Supermarkt und ein paar Bäckereien. Zudem kannst du in Laboe eine Windmühle finden und Minigolf im Kurpark spielen. Wenn du die Promenade in Richtung Norden läufst, kommst du zum Ehrenmal der deutschen Marine. Dieses Ehrenmal gedenkt aller Opfer der Marine im ersten und zweiten Weltkrieg. Von hier aus hast du einen wunderschönen Blick über Laboe, die Kieler Förde und auf die Ostsee. Direkt daneben liegt das zu besichtigende
U-Boot U 995. Dies wurde 1965 von Norwegen an die deutsche Marine zurückgegeben und wieder in den Zustand wie während des zweiten Weltkrieges versetzt.
Das Ehrenmal und das U-Boot sind im Sommer täglich von
9 bis 18 Uhr geöffnet, im Winter von 10 bis 16 Uhr und kostet 8 € bzw. ermäßigt 6 € Eintritt. Der Eintritt zum U-Boot kostet 7 € bzw. 5 €. Es gibt auch eine Kombikarte für 13 € bzw. 9 €. Täglich um 14.30 Uhr gibt es eine öffentliche Führung zum Preis von 5 € zzgl. Eintritt.
Kieler Woche
Die Kieler Wochen finden seit dem Ende des 19. Jahrhunderts statt. Mittlerweile ist es eines der größten Segelsport-Ereignisse der Welt. Jedes Jahr im Sommer sind diese 9 Tage mittlerweile ein großes Volksfest in der Stadt Kiel. Zu den Kieler Wochen kommen auch immer wieder zusätzlich Kreuzfahrtschiffe, die nur wegen dieses Ereignisses in Kiel Station machen.
Mittlerweile verteilen sich die Veranstaltungen über die ganze Innenstadt. Im Jahr 2023 waren es z.B. über 2.000 verschiedene Veranstaltungen. Trotzdem liegt der Kern der Kieler Woche immer noch auf den Segelveranstaltungen und damit auf dem Sport. Ein Höhepunkt der Veranstaltung ist in jedem Jahr die sogenannte Windjammer-Parade. Insgesamt strömen jedes Jahr etwa drei bis vier Millionen Menschen zu diesem Ereignis.

Einkaufen
In Kiel liegt zwischen dem Bahnhof und dem Anleger Ostseekai die große Fußgänger-zone. Hier bekommst du alles, was das Herz begehrt. Zusätz-lich findet sich am Ende der Fußgängerzone direkt neben dem Bahnhof das große und überdachte Einkaufszentrum Sophienhof. Wenn du etwas ein-kaufen möchtest, kannst du hier gemütlich schlendern. Entdecke auch die Geschäfte über einen kleinen Abstecher in die Seitenstraßen.

Essen & Trinken
Wenn du in Kiel mit dem Zug ankommst und noch etwas Zeit hast, kannst du dich wunderbar auf den Urlaub einstellen, in-dem du direkt an der Förde und dem Fähranleger Bahnhofs-brücke auf der Terrasse von Gosch oder bei "Blauer Engel" direkt gegenüber etwas isst und trinkst. Auf der anderen Seite der Hornbrücke finden sich auch noch ein paar Möglichkei-ten etwas zu trinken.
Sakura-Sushi
(Scheibenbrücke 7)
Mitten in der Innenstadt findet sich das Restaurant Sakura-Sushi. Anders als der Name vermuten lässt, bekommst du hier nicht nur leckeres Sushi, sondern z. B. auch sehr gut schmeckende Bowls und ein paar andere japanische Spezialitäten in einer schönen Atmosphäre.
Sandhafen
(Blücherbrücke)
Der Sandhafen ist eine schöne Strandbar direkt an der Kieler Promenade mit Blick auf die Kieler Förde. Wer einen leckeren und kühlen Drink mit tollem Ausblick und schöner Atmosphäre haben möchte, ist hier richtig.